Aktuell muss ich meinem Magen zu liebe ein paar Gänge runterschalten und Schonkost essen. Zu den Dingen, die man sich meist als erstes besorgt um den Magen etwas zu beruhigen (sofern man sie nicht bereits im Haus hat), zählen Bananen, Magerquark, Haferflocken und Zwieback.

Während ich mit meinem Dinkel-Zwieback auf dem Weg nachhause war schoß mir durch den Kopf “Warum mache ich den eigentlich nicht selbst?”. Also habe ich zuhause auf dem Sofa die Zeit genutzt und ein wenig recherchiert.
Wusstet ihr, dass Zwieback früher gar nicht als Schonkost oder Kindernahrung gedacht war? Der Zwieback wurde zur Haltbarmachung doppelt gebacken. Dies sollte dazu dienen ein lange haltbares Brot herzustellen, welches zum Beispiel auf Reisen nicht so schnell verdirbt. Er diente ab dem 17. Jahrhundert wegen seiner langen Haltbarkeit als Feld-, Schiffs- und Militärzwieback. Und sogar bei den Römern und den Griechen der Antike gab es bereits doppelt gebackenes Brot. Um es leichter essen zu können, wurde das harte Brot vor dem Verzehr in Flüssigkeit getaucht.

Bereits in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts kam die früher durchaus übliche Herstellung zuhause aus der Mode und die industrielle Herstellung eroberte den Markt.
Ich habe hier ein ziemlich einfaches Rezept für euch geschrieben, mit wenig Trockenhefe und Gare bei Raumtemperatur. Einzig der doppelte Backvorgang ist etwas aufwändiger. Aber es lohnt sich absolut. Bereits die Vorstufe zum Zwieback, der Einback, kann verzehrt werden und schmeckt luftig, lecker wie ein Milchbrötchen.

Daraus, sofern etwas übrig bleibt 😉 hihi, wird dann der Zwieback gemacht. Locker, zart und knusprig … Ihr werdet diese kleine Knabberei nicht mehr nur bei Magenverstimmungen essen wollen. 😉 Ich musste einige vor dem sofortigen Fraßtot retten um überhaupt noch Fotos machen zu können. 😀
Quellstück
100 g Milch
5 g Flohsamenschalen
Hauptteig
Quellstück
500 g Dinkelmehl 630
35 g brauner Rohrohrzucker
1,07 g Bio Trockenhefe oder
0,83 g Trockenhefe
230 g Milch
20 g Orangensaft
50 g kalte Butter
1 Prise Salz
Eistreiche
1 Ei
1 EL Milch
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
Zubereitung
Die Zutaten für das Quellstück vermischen und etwa 1 Std im Kühlschrank ausquellen lassen, bis die Masse fest ist.
Alle Zutaten, außer Butter und Salz, im Thermomix 1 Minute / St. 1 vermischen, dann 4 Minuten / Knetstufe. Nun das Salz und die Butter in Stücken zugeben und 2 Minuten / Knetstufe einarbeiten.
Oder aber alles bis auf Butter und Salz von Hand etwa 10 Minuten zu einem glatten Teig kneten. Butter und Salz zugeben und in den Teig einarbeiten bis der Teig wieder glatt ist.
Knetet ihr im TM sollten Milch, Orangensaft und Quellstück kalt aus dem Kühlschrank kommen, da der TM sich zu stark erhitzt und der Teig dabei zu warm wird.
In eine mit Haselnussöl geölte Teigwanne geben und über Nacht bei Raumtemperatur gehen lassen. Nach den ersten 60 min dehnen und falten.
Den Teig nach der Gare auf die bemehlte Arbeitsfläche geben, falten und in 12 Stücke teilen.
Die Teigstücke zu länglichen Brötchen formen und auf einem Backpapier, in zwei Reihen mit Abstand dazwischen, jeweils 6 Stück längs aneinander setzen.
Abgedeckt bei Raumtemperatur etwa 60 min gehen lassen.
Währenddessen den Ofen auf 230 Grad vorheizen.
Die Eistreiche anrühren und die Teiglinge damit bestreichen.
Die Temperatur auf 200 Grad senken, die Teiglinge mit Schwaden einschießen und 20 min backen.
Nun kann man den Einback auch direkt genießen, er schmeckt lecker wie Milchbrötchen.
Will man daraus Zwieback machen geht man weiter wie folgt vor:
Den Einback nach dem Backen gut abkühlen lassen.
Den Ofen auf 120 Grad vorheizen und das Brot in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Die Scheiben auf einem ungefetteten Backblech verteilen und 60 min trocknen.
Danach auf 200 Grad hochschalten und 5-6 min goldbraun backen.




